Nichts zu verbergen

Ist es nicht seltsam, dass, obwohl wir, dank den Hinweisen eines sich auf der Flucht befindenden Tippgebers (sic?), permanent überwacht werden und sich kaum einer darüber aufregt?

Emails, SMS‘, Tweets, Facebookposts, Telefonate, GPS Daten, Internetverhalten, What’s App Kommunikation, Kontaktdaten, Telefonspeicher, Adressen, undwerweißwasnochalles – werden überwacht, abgerufen und gespeichert. Und ggf. nach Belieben ausgewertet. Es werden Gesetze gebrochen beim Datenschutz und dem Grundgesetz. Wir werden nicht gefragt, nicht mal richtig informiert. Die Politik (in D) schweigt, vertuscht, lügt, kuscht – kurz: versagt komplett! Ist möglicherweise sogar beteiligt und profitiert. Und/Oder hat ganz einfach Angst vor „Big Brother“. Die Medien, die Journalisten, deren Aufgabe es sein sollte, solche Dinge „aufzudecken“, zu hinterfragen, zu kritisieren, sind ebenfalls verdächtig untätig. Stattdessen werden die Schlagzeilen wochenlang von einem größenwahnsinnigen aber letztendlich harmlosen Bischof beherrscht (Stand: 10/2013). Große und wichtige Themen werden ausgespart. Der Überwachungsskandal wird solange totgeschwiegen, bis er quasi nicht mehr existiert. Der eine oder andere kritische Bericht verschwindet nahezu unbemerkt in der grauen Masse der sinnlosen Mainstreamverdummungs-nachrichten.

Meiner Meinung nach ist das alles sehr bedenklich, was da passiert. Die Menschen, die das Ganze mit einem lapidaren:“Ich hab‘ doch nix zu verbergen“ abtun, haben offensichtlich nicht verstanden, was wirklich geschieht und welche Folgen es haben kann und wird. Die eigene „Ehrlichkeit“ ist bald nichts mehr wert. Die Möglichkeiten, die sich einem Überwachungsapparat dieses Ausmaßes bieten, sind nahezu unbegrenzt. Es geht dabei doch schon lange nicht mehr nur um Verbrechensbekämpfung.

Unsere Privatsphäre existiert praktisch nicht mehr. Ich möchte einfach nicht, dass meine privaten Mails, SMS, Telefonate oder mein Surfverhalten überwacht und irgendwo zur späteren „Verwendung“ gespeichert werden. Egal wie harmlos meine besuchten Webseiten oder meine Privatkommunikation ist. Das geht einfach keinen was an. Mich regt das auf, dass so etwas geschieht, das keiner was dagegen unternimmt und die Überwacher fröhlich und ungestört an ihrer Orwellschen Idee einer möglichen Zukunft arbeiten können. Mir macht das Angst. Irgendwann in naher Zukunft (womöglich auch schon jetzt) muss jeder kritische (denkende) Zeitgenosse sehr vorsichtig sein, mit dem was er publiziert. Es wird dann kein großes Problem sein, jemandem gefälschte Daten unterzuschieben und anzuklagen. Ich hatte gehofft, wir hätten den Faschismus hinter uns gelassen. Aber es entsteht gerade ein neuer ungeahnten Ausmaßes.

Sind meine Bedenken übertrieben? Ich hoffe es. Allein, mir fehlt der Glaube.

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